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Im ersten Moment kann man mit dem Opener "Temporary Files" aus dem Album "Destiny.Done" von Sunday Strain nicht wirklich etwas anfangen. Denn geboten werden scheinbar zusammenhanglose Sounds, die keine wirkliche Struktur haben. Sobald jedoch der extrem dominierende Gesang einsetzt, bekommt dieser Song einen Sinn. Denn die wirren elektronischen Klänge bilden nur das Bett für die sehr eindringlichen Lyrics. Dieses Klangbett unterliegt jedoch einer stetigen Veränderung und spätestens in dem Moment, wenn der Bass einsetzt, kommt auch ohne Gesang eine Art Ordnung in diesen Titel.
Wesentlich strukturierter klingt "Waiting For You", der folgende Track. Ein wenig erinnert dieser an Songs von Syria. Der Gesang steht bei dieser Nummer nicht so sehr im Vordergrund wie noch beim Opener, ist aber trotzdem klar und verständlich. Das faszinierendste Element in "Waiting For You" ist sicherlich der Bass, welcher zwar sehr weit im Hintergrund steht, aber trotzdem sehr eindringlich und treibend wirkt.
Ein wenig schwächer ist "Saviour Machine", welches auch nach mehrmaligem Durchhören zumindest mir keine Freude bereitet. Es ist insgesamt ein wenig langweiliger als die ersten beiden Lieder, da wirkliche Highlights fehlen. Dieser Titel plätschert einfach relativ unspektakulär vor sich hin.
Ganz im Gegensatz zum folgenden "Time Is With Me". Nun sind es die Synthie-Sounds, die eine recht futuristische Atmosphäre aufbauen und einen sofort gefangen nehmen. Auch der Gesang ist optimal arrangiert; er dominiert nicht zu stark, ist aber klar zu verstehen. Auch die Musik wird nicht blockiert oder übertönt.
Düster und bedrückend klingt "Dandelion". Dieser Eindruck entsteht aus der Kombination vieler Elemente. Zuerst fällt auf, dass schon der Bass extrem düster und dumpf daherkommt. In Kombination mit dem ebenfalls sehr tiefen und langsamen Gesang wird die bedrückende Atmosphäre perfekt hergestellt. Auch die anderen Elemente in diesem Track sind eher dunkel gehalten, wobei ich sagen muss, dass es nicht viele sind. Primär geht es tatsächlich um Gesang und Bass. Trotz oder gerade deswegen ist "Dandelion" mein Lieblingstrack auf diesem Album.
Sunday Strain haben mit "Destiny.Done" ein sehr abwechslungsreiches Album an den Start gebracht, das trotzdem ein stimmiges Konzept aufweist. Zwar sind nicht alle Tracks, die enthalten sind, der Hammer, insgesamt ist es aber durchaus eine gelungene Scheibe, die ich bedenkenlos mit acht Punkten werten kann.